Mein Kamerasystem

Professionelle Fotografen entscheiden sich nicht für eine Kamera, sondern suchen ein Kamerasystem mit dem sie wirtschaftlich ihre Aufgaben gut und zuverlässig erledigen können. Zudem sind die Erweiterungsmöglichkeiten, das Angebot passender Produkte von anderen Anbietern und die Weiterentwicklung durch den Kamerahersteller wichtige Gesichtspunkte bei der Auswahl des Systems.

Neben dem ist jeder Fotograf ein Kind seiner Geschichte. So sind zum Beispiel viele Fotografen, die um 2010 herum ein Kamerasystem gesucht haben, mit Canon verbunden, weil zu dieser Zeit das Canonsystem technisch führend war und sich mit Canon die mit Abstand besten Ergebnisse erzielen ließen. Heute ist die Situation am Kameramarkt so, dass sich Fotos mit ausreichender Qualität eigentlich mit jedem Kamerasystem erzeugen lassen.

Warum Fujifilm ?

Als ich 2017 ein Kamerasystem für meine Selbstständigkeit als Event-, Portrait- und Reportagefotograf gesucht habe, suchte ich ein Kamerasystem, das lautloses Fotografieren ermöglicht, möglichst klein und unauffällig ist und für das exzellente und offenblendige Objektive zur Verfügung stehen.

Als reiner Hobbyfotograf hatte ich zuletzt mit Nikon fotografiert und liebäugelte daher mit der D750, Zoomobjektiven von Nikon und Festbrennweiten der Sigma-Art-Serie. Letztlich wäre dieses System aber sehr schwer und alles andere als dezent gewesen. Neben dem war das Fehlen der Möglichkeit des lautlosen Fotografierens das entscheidende Ausschlusskriterium.

Da nur Sony und Fuji professionelle spiegellose Kamerasysteme (Canon und Nikon haben erst 2019 spiegellose Systeme auf den Markt gebracht) angeboten haben, musste die Entscheidung zwischen diesen beiden Firmen fallen.

Sony war auch schon zu dieser Zeit technisch führend und hat in sehr kurzen Zeitabständen immer wieder neue richtungsweisende Kameras angeboten. Allerdings wusste ich nicht, ob und wie der Sonykonzern die Kamerasparte weiter entwickeln möchte und welchem Objektivanschluss Sony in Zukunft vorrangig bedient. Zudem haben mich Sonykameras in Design und Bedienbarkeit nie wirklich angesprochen.

Obwohl Sony es bis heute unterlassen hat die Menüführung ihrer Kameras entscheidend zu verbessern, bleibt Sony aber die treibende Kraft in der Weiterentwicklung der Kameratechnik und zwingt die anderen Hersteller mindestens mitzuziehen. Dafür gebührt ihnen Dank und Respekt.

Nachdem ich mir bei Calumet in Essen die Fuji XT-2 mit dem 18-55 mm 2.8-4 OIS Objektiv für einen halben Tag ausgeliehen hatte, war es dann aber um mich geschehen. Fujikameras machen einfach Spaß.

Das Bedienkonzept ist relativ übersichtlich, ohne dass es Einschränkungen bezüglich der Konfiguration und der Funktionen gibt.

Die Qualität und die Wiedergabe der Farben erfüllen meine hohen Ansprüche, außerdem haben Fujikameras ein mehr als schickes Retrodesign.

Natürlich gibt es auch Schwächen: der Sensor hat das APSC-Format und daher Nachteile bezüglich des Rauschverhaltens, der Freistellung (bei wenig Licht ist die größere Schärfentiefe allerdings eher ein Vorteil) und der Verzerrungen bei extremen Weitwinkelaufnahmen gegenüber Kleinbildformat. Zudem kann man Fujiprodukte auch nicht als „Schnäppchen“ bezeichnen. Für mich muss ein Kamerasystem nicht fehlerlos sein, sondern es soll mir erlauben, schnell und zuverlässig zu fotografieren und Spaß am Handling zuhaben.

Portraitfotografie kann man wahrscheinlich mit jedem Kamerasystem (einschließlich MFT-Systeme) gut umsetzen. Für die Eventfotografie ist meiner Meinung nach lautloses Auslösen und gutes Lowlightverhalten mit vorhandenem Licht unabdingbar. In der Reportagefotografie ist eine gewisse Unauffälligkeit und ein gut funktionierender Augenautofocus von großem Vorteil. Zudem sind große Kameras und Objektive für normale Menschen und Gelegenheitsmodels häufig sehr einschüchternd und verhindern schon daher natürlich wirkende Bilder. All diese Eigenschaften bietet mir das Fujisystem für meine Art der Peoplefotografie, daher habe ich meine Systementscheidung nie bereut.

Meine ersten Fotos mit der Fujifilm XT-2 und dem Fujinon 18 – 55 mm 2.8 – 4.0 R LM OIS
















Kameras

XT-2 (meine erste Wahl für das Fotografieren mit externen Blitzen, den Einsatz auf einem Stativ und falls Wasserfestigkeit benötigt wird)

XT-30 (meine erste Wahl als „Immer-dabei-Kamera“ und ausgestattet mit dem etwas flotteren Autofokus. spezielle die Augenautoerfassung beim kontinuierlichen Autofokus)


Objektive

Festbrennweiten

Fujinon 16 mm 1.4 R WR (Weitwinkel und Effektlinse mit genialer Naheinstellgrenze)

Fujinon 23 mm 1.4 R (Reportagebrennweite und „Immer-dabei-Linse“)

Fujinon 56 mm 1.2 R (klassische Portraitbrennweite)

Samyang 12mm 2.0 (Superweitwinkel, spezielle für Innenaufnahmen und Situation in denen man nicht weiter zurückgehen kann)




Zoomobjektive

Fujinon 18-55 mm 2.8-4 R LM OIS (legendäres und weltbestes Kitobjektiv)

Fujinon 55-200 mm 3.5-4.8 R LM OIS (bildstabilisierte Telebrennweite)